Algorithmen-nutze sie für Dich!

Algorithmen haben sich zu heimlichen Herrschern entwickelt. Wir können diese Tatsache ignorieren, oder sie für uns nutzen.

Unsere achtsame und nicht gleich wertende Haltung, mit der wir allen inneren und äußeren Phänomenen begegnen, führt zu einer klaren Sicht auf die Entwicklungen der Welt, von denen wir ein Teil sind – Ursache und Wirkung in einem.

Diese Welt wird zunehmend durch Algorithmen gesteuert.

Das sind Programme, mit denen Computer Lösungen für Probleme ermitteln. Diese Programme sind selbst lernend, das heißt sie optimieren ihre Vorgehensweise selbstständig. Auch der Programmierer kann nicht mehr erklären, warum eine bestimmte Lösung für ein gegebenes Problem gefunden wird. Und meistens gibt es auch „den Programmierer“ nicht mehr. Es handelt sich um Programmteile unterschiedlicher Herkunft, die von einer Vielzahl von Entwicklerteams erstellt und oft im weltweiten Verbund von Rechenzentren verarbeitet werden. Davon, dass diese Systeme funktionieren, haben wir uns voll und ganz abhängig gemacht. Ohne sie gäbe es keine Kasse im Supermarkt, keine Logistik von Lebensmitteln, keine funktionierende öffentliche Verwaltung, kein Gesundheitswesen, keine Polizei und keine Justiz.

Um „den Stecker zu ziehen“, ist es zu spät.

Ohne die Hilfe der Algorithmen würde die Menschheit durch Hunger, Gewalt und Seuchen auf eine Entwicklungsstufe und eine Bevölkerungszahl aus vielleicht der Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurückfallen. Wir haben uns von diesen Systemen abhängig gemacht weil sich gezeigt hat, das künstliche Intelligenz dem menschlichen Geist für viele Aufgaben weit überlegen ist. Diese Systeme sind unverzichtbar geworden und haben sich dem Menschen gegenüber als eigene Entitäten verselbstständigt. Wir müssen sie bedienen und vertrauen dabei darauf, dass sie uns dienen.

Algorithmen. Ihre Macht verstehen und nutzen. Du musst kein Techniker sein. Neue Ethik aus Erkenntnissen von Algorithmen.

Wir vertrauen auf Algorithmen.

Auch unsere Ethik wird durch Algorithmen mitbestimmt.

Ein Beispiel sind die Berechnungen zur Klimaerwärmung.

Was die Supercomputer errechnet haben, nehmen wir als Begründung für eine komplette Änderung unserer Art des Produzierens und Wirtschaftens,

Algorithmen. Ihre Macht verstehen und nutzen. Du musst kein Techniker sein. Neue Ethik aus Erkenntnissen von Algorithmen.

für unserer Art, über die Welt zu denken und darin zu handeln und letztlich für eine neue Ethik der Verantwortung für die Welt.

Auch wenn wir nur ein Urlaubshotel buchen, übernehmen Algorithmen die Auswahl im Rahmen unserer Suchbegriffe. Warum dabei bestimmte Hotels zuerst angeboten werden und ob es tatsächlich die günstigsten sind und ob es noch viele gibt, die wir gar nicht zu sehen kriegen, können wir nicht überprüfen.

Wenn wir für die Anreise ein Navigationssystem benutzen, sucht dies einen Weg durch Staus und Umleitungen. Es verteilt den Verkehr auf mögliche Ausweichrouten. Das Navigationssystem sucht also nicht nur die für uns persönlich beste Route, sondern es lenkt die Verkehrsströme insgesamt. Und je mehr Nutzer es gibt, desto effektiver wird die Verkehrsführung. Menschen erreichen schneller und stressfreier Ihre Reiseziele und gleichzeitig sinken Energieverbrauch und Umweltbelastung. Je mehr Menschen den Algorithmen ihre Daten zur Verfügung stellen, desto besser können diese für uns arbeiten.

Die neue Ethik: Gib den Algorithmen deine Daten.

Könnte dies die neue Ethik sein: “Je mehr Daten wir preisgeben, desto besser für uns und für die Welt.“ Würden alle Menschen zum Beispiel ihre Gesundheitsinformationen, also die Daten, die bei Ärzten und Krankenkassen über sie und ihre Verwandten gespeichert sind, freigeben und verknüpften wir diese mit allem, was sie im Internet ohnehin schon preisgegeben haben, (also mit fast allem) dann ergäben sich für die medizinische Forschung bisher undenkbare Fortschritte. Ursachen von Krankheiten würden erkannt, weil man weiß, womit sie korrelieren.

Pandemien würden indiziert, lange ehe die Meldungen der Ärzte bei den Gesundheitsämtern einlaufen. Und natürlich wäre sofort klar, für welchen Personenkreis diese Pandemie eine Gefahr darstellt, wer welche Impfung benötigt und wie er sie verträgt.

Jeder Mensch erhielte seine ganz persönlichen Chancen-und Risiko-Analysen könnte seine Lebensweise daraufhin optimieren. Und niemand müsste sich mehr mit einem Job quälen, der nicht zu ihm passt. Das hört sich doch gut an-oder?

Wenn die Daten aber einmal verfügbar sind, bleibt es nicht bei der medizinischen Nutzung. In China ist es längst so weit. Die Regierung hat sich den Zugriff gesichert.

Wer hat die Verfügungsgewalt?

Beim Chinesischen Sozialkreditsystem entscheiden Algorithmen darüber, ob jemand ein Flugticket erwerben darf, einen Kredit erhält, für eine Arbeitsstelle zugelassen wird oder Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und medizinischen Behandlungen erhält. Ein schlechter Punktestand führt auch zu öffentlicher Anprangerung und, man glaubt es kaum, zu einem besonderen Telefon-Rufton, der die Person für den Angerufenen zum Beispiel als „unehrlichen Schuldner“ kenntlich macht.

Die Kriterien für die Punktvergabe: Kreditbewertungen, Strafregister, Meldedaten, Schulzeugnisse, Suchbegriffe, welche die Person im Internet eingegeben hat, Shopping-Vorlieben, Verkehrsverstöße, wie zum Beispiel das Überqueren einer Ampel bei Rot, zu schnelles fahren, Häufigkeit der Besuche bei den Eltern oder Einsatz bei der Pflege hilfsbedürftiger Angehöriger, um nur einige zu nennen. Aber auch: Kritische Kommentare in Sozialen Medien.

Der Gedanke dahinter ist nicht neu: Ein Verhalten, dass sich nach den Interessen der Gemeinschaft richtet, soll sich lohnen. Die Vorstellung, dass dabei auch kritische Kommentare sinnvoll und notwendig sind, dass es in der Gesellschaft einen permanenten breit geführten Diskurs geben muss, scheint nicht verbreitet zu sein. Und dass ein-und dieselbe Handlung einmal richtig und einmal falsch sein kann, vermag der Algorithmus nicht zu unterscheiden und offenbar geht das auch in die Köpfe vieler Menschen nicht hinein.

Einfluss auf die Arbeit von Schriftstellern, Bloggern und Textern.

Die Einflüsse auf die Arbeit von Schriftstellern, Bloggern und Textern, müssen hier besonders betrachtet werden.

Wenn das Leben und die Art zu denken von Algorithmen geprägt ist, werden unsere Texte zunehmend mit der Denkweise von Programmierern rezipiert. Diese fordert klare Strukturen, Logik und eindeutig definierte Begriffe. Es gib nur richtig oder falsch aber nichts dazwischen. Ironie, Hintersinn, Mehrdeutigkeit, Ungesagtes, das mitschwingt oder versteckte Bedeutung, kurz gesagt vieles, was uns in der Literatur Freude bereitet, hat keinen Platz. Nehmen wir als Beispiel diesen Satz:

„Wahrheit ist ein wertvolles und seltenes Gut und sollte deshalb nur sparsam verwendet werden.“

Das versteht noch kein Algorithmus.

Sicher spüren Sie die Ironie. Für die von Algorithmen geprägte Denkweise ist er ganz falsch und die Bedeutung dahinter unerreichbar.

Für SchriftstellerInnen, die ihre Texte im Internet zum Beispiel auf Blogs oder Webseiten veröffentlichen oder deren Bücher im Internet gefunden werden müssen, entscheiden aber Algorithmen darüber, ob ihre Bücher und Texte überhaupt je LeserInnen finden.

Diese Algorithmen zu kennen und für sich nutzen gehört zu den grundlegenden Kenntnissen des Publizierens. Im nächsten Artikel gehe ich auf die Möglichkeiten ein, die sich ergeben.


Möchtest du dir Texte vorlesen lassen?- Ich nutze dazu Panopreter und lehne mich zurück. die eigenen Texte zu hören gibt ganz neue Impulse für Deine Textgestaltung.

23 Kommentare zu „Algorithmen-nutze sie für Dich!

  1. Hallo Sinnfinder,

    Danke für den anregenden Beitrag, der sehr schön die Chancen und Risiken dieser Technologie aufzeigt. Ich denke auch, dass man sich dem nicht ganz entziehen kann, umso wichtiger wird eine kritische Bewertung der Ergebnisse dieser Algorithmen.
    Übrigens sind nur die wenigsten Algorithmen selbstlernend; die meisten sind strunzdumm und machen genau das, was der Programmierer wollte (zumindest, wenn er keine Fehler gemacht hat). Speziell die Klimaberechnungen sind meines Wissens überwiegend von Wissenschaftlern programmiert worden, die ihre Gleichungen aus der Physik herleiten. Aber es ist natürlich richtig, dass die Zahl der KI-basierten Anwendungen zunehmen wird. Und da sollten wir Menschen sehr drauf achten, dass das nicht ganz übel für uns endet. Denn Maschinen haben tatsächlich keinen Humor, wie du richtig festgestellt hast.

    Freue mich schon auf den nächsten Beitrag!

    Viele Grüße vom SinnlosReisenden

      1. Es wäre mir eine Ehre. Ich habe spontan nur noch keine Idee, wie ich das auf meinem Blog umsetzen soll. Ich hab bisher noch kein Blogroll, bin aber tatsächlich in letzter Zeit schon öfters auf diesen Gedanken der Vernetzung gestoßen.

      2. …wenn du auf “Links” klickst, kommst Du dahin, wo Du Deine Blogroll erstellen kannst. Dann erscheinen Deine ausgewählten Blogfreunde mit jedem Beitrag. Versuchs mal und frag ruhig, wenn ich dich unterstützen kann.

      3. Hm. Jetzt hab ich das versucht und bin erstmal grandios gescheitert. Ich hab bei mir keinen Menüpunkt „Links“. Und wenn ich unter Design/anpassen/widgets/links aktiviere, dann erscheint eine blogroll in der Seitenleiste, die mit mehreren WordPress-standard-links gefüllt ist. Hab noch keinen Weg gefunden, diese Linkliste zu editieren, aber ich hab heute mal eine Supportanfrage an WordPress geschickt.
        Wahrscheinlich ist es eine Kleinigkeit, aber ich hab grad einen Knoten im Hirn😩

      4. So, jetzt hat es funktioniert. Ich musste nur einmal in der Adresszeile des Browsers an meine Seite “/wp-admin/link-manager.php” anhängen. Und schon hatte ich Zugriff auf meine Blogroll. Eigentlich ganz intuitiv, vorausgesetzt man ist Informatiker 🙂

        Die Blogroll ist jetzt ganz unten auf allen Seiten:
        https://sinnlosreisen.wordpress.com
        Viele Grüße
        Marco

      5. Danke, du bist jetzt auch drin. Jetzt arbeiten die Algorithmen für uns! Was ich noch mache: Meinen Blogrollfreunden so einmal die Woche einen Kommentar schreiben.

    1. Hallo Dirk und alle Mitlesende,
      ja, schön ausgewogen beleuchtet!
      Und ich hoffe sehr, dass den das Netz Nutzenden niemals der kritische (im Sinne von möglichst sachlich begleitende) Blick vollkommen abhanden kommt… Denn viele neigen ja doch dazu, sich auch solche Dinge mit der Zeit schön zu reden, die klaren Widerspruch erfordern – oder zumindest eine breite öffentliche Debatte.
      Denn ich erlebe, was Du formulierst: “Die Vorstellung, dass dabei auch kritische Kommentare sinnvoll und notwendig sind, dass es in der Gesellschaft einen permanenten breit geführten Diskurs geben muss, scheint nicht verbreitet zu sein.”
      Liebe Grüße,
      Sabine

      1. Hallo Sabine, danke für Deinen Kommentar. Mir war es wichtig, erst mal zu schauen, was passiert und mögliche Wertungen meinen LeserInnen zu überlassen. Ich persönlich habe auch keine Lust, mich in Gefühle von Angst oder Panik zu steigern. Deshalb frage ich mich, ob ich die Entwicklung wirklich mit allen Konsequenzen überblicke. Und klar, das ist mir nicht gegeben.

  2. Hallo,
    ich glaube unser Hang zu Algorithmen kommt durch unsere Art zu denken. Auch unser Gehirn versucht durch Algorithmen die Komplexität des Erlebten zu reduzieren und damit die aufzuwendende Energie des Denkens zu reduzieren. Denken kostet enorme Mengen an Energie und so ist unser effizienter Organismus daraufhin trainiert, das Denken zu reduzieren. Wer glaubt, nicht in Schubladen zu denken, hat noch nicht entdeckt, dass unser Gehirn insbesondere auf das Wiederkennen von Mustern trainiert ist. Aus dieser Sicht sind Algorithmen tolle Alltagshelfer, weil sie einem die wiederkehrenden, routinemäßigen Denkaufgaben abnehmen. Wie herrlich ist das denn? Doch leider bleibt es nicht bei dieser fürsorglichen Abnahme von Routinen, sondern es führt leider auch schnell zu einer Einschränkung der Wahrnehmung. Weil es so bequem ist, folgen wir den Algorithmen gerne und bemerken daher gar nicht, welche Alternativen es geben könnte. Im Gegenteil: Algorithmen führen zu Bestätigungsfehlern, weil sie darauf programmiert sind, uns mehr vom Gleichen zu geben, ohne es selbst in Frage stellen zu können. Ich stimme überein, dass es kein „Zurück“ mehr geben wird, weil es in vielen Fällen zu unterstützend und bequem ist. Es geht folglich nicht um die Frage ob, sondern wie? Vielleicht sollten Algorithmen auch darauf programmiert sein, „Fehlinformationen“, also dem bisherigen Muster nicht entsprechende. Daten, gelegentlich weiterzugeben, um zumindest eine gewisse Reflexion zu ermöglichen. Aber vermutlich braucht man dafür einen Algorithmus!
    Viele Grüße vom Wortverdreher

  3. Eine Entwicklung mit allen Konsequenzen zu überblicken, wäre ja auch übermenschlich und würde von der Prämisse ausgehen, dass niemals Ungeplantes geschieht.

    Mir fällt auf, wenn wir Otto NormalnutzerInnen uns unterhalten, dass wir von uns selbst ausgehen, und wir sind oftmals zu nett. Viele von uns gehen davon aus, dass unsere “guten Gedanken” zu einer Sache – hier Algorithmen – irgendeine Rolle spielen im Club des großen Geldes, und der Zahn ist mir im Lauf der Zeit gezogen worden :-/ . Deswegen ist mir das wache Begleiten so wichtig, ohne zu behaupten, selbst niemals müde zu werden. Und weil wir alle Menschen und hin und wieder müde sind, brauchen wir einander auch im respektvollen und konstruktiven Gespräch, um zumindest ausreichend oft wach zu sein. 🙂

      1. Ja, die wäre fragwürdig; deswegen hänge ich ihr auch nicht an. 🙂
        Ich meinte eher mit Vorsicht zu genießende wachsende Konzernmacht, die uns den “Great Reset” schmackhaft machen möchte und die mit Algorithmen-Nutzung und dem Handel mit unseren Daten untrennbar verbunden ist.

      2. Bestimmt nicht nur für die Konzerne, aber auch. Denn die sollen ja die Umweltneutralen Techniken der Zukunft entwickeln, die Wasserstoffnutzung und abgasfreie Kraftstoffe im großen Stil. Ich sehe da eben auch die Chancen. Der Mensch hat schon immer Informationen gesammelt, um daraus Schlüsse zu ziehen. Jetzt ist nur das Handwerkszeug besser. Mein Vorschlag: 1. Jeder, der Daten erhebt, muss sie in anonymisierter Form allen zur Verfügung stellen. Egal ob Google, Universität, öffentliche Verwaltung oder Mailaccounts. Alles muss für jeden und jede zugänglich sein. Damit wird die Wissenschaft einen Quantensprung machen. 2. Personengebundene Daten dürfen nur mit Einwilligung des Eigners genutzt und gehandelt werden, aber das ist ja bereits geltendes Recht. 3. hätte ich gerne für mich privat alle Daten, die über mich je gesammelt wurden. Zum Beispiel alle Befunde, alle Therapien und zusätzlich eine Software, die mir hilft, daraus die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Was sind meine Risiken. wie sieht die richtige Ernährung und die richtige Lebensweise speziell für mich aus, für welche Berufe eigne ich mich und ja, mit welchen Menschen werde ich voraussichtlich gut klar kommen. Ich möchte, kurz gesagt, die Algorithmen für mich nutzen. Für mich und für die Menschheit. LG Dirk

  4. Kennst du die britische Serie “Black Mirror”?
    Wenn nein, sieh sie dir mal an. Du findest so ziemlich alles an dystropischen Themen quer durch die Bank – u.a. auch eine Episode zum Thema “Social Media”, das in die Richtung kommt.

    Was du in Bezug auf das chinesische System schreibst wird gerne totgeschwiegen, aber taucht seit Monaten vereinzelt im Netz immer mal wieder auf.

    Belohnen / bestrafen
    Zuckerbrot / Peitsche

    Es hat immer funktioniert – ABER würde die Welt wirklich zugrundegehen ohne die Algorhythmen?
    Meiner Meinung nach – NEIN. ABER es wäre eine gravierende Umstellung. Wer hätte die geringsten Anpassungsschwierigkeiten?

    Schau mal zu den Amishen 😉

    Aber mal im Ernst, wir müßten sehr vieles neu lernen, das unsere Vorfahren als normal betrachtet haben. Vielleicht ist es also ganz gut, auch aus dem Aspekt heraus ein wenig zum Geschichtsfan zu werden 😉

    Was meinst?

    1. Na ja, ein Huhn kann ich nicht mehr schlachten, was meine Oma noch konnte, ohne einen Gedanken darauf zu verschwenden. und wie man Kartoffeln pflanzt, würde ich noch hinkriegen.

      1. fang klein an …
        du kennst doch Brennnessel … kannst du behandeln wie Spinat
        Bärlauch – nur nicht mit Maiglöckchen verwechseln 😉

        Weißt du, wie du Feuer machen kannst ohne Zünder oder Feuerzeug?

        Ich hab mir früher sehr viel zum Thema Survival/Bushcraft angesehen und mich damit beschäftigt. Eigentlich haben wir heute wahnsinnig viel schon verlernt.
        Nimm als einfaches Beispiel – Wilder Westen … wo die Menschen noch Teppiche aus alten Wollresten machten oder woher die Quilting-Decken wirklich ihren Ursprung haben …

        Das Thema ist so vielfältig, dass es fast schon traurig ist, wenn wir nur noch auf der Tastatur rumhämmern oder wisch-wisch am Handy machen … aber mach das mal einem durchschnittlichen Teenager klar, der ohne glaubt, sein Leben ginge den Bach runter (aber ich kenn auch Erwachsene, bei denen es so ist 😉 )

    2. Ja, Rhiannon, dass diese Fähigkeiten mal entscheidend für das Überleben der Spezies sein werden, kann gut sein. Wenn die Computernetze zum Erliegen kommen, wird es keinen Handel mehr geben, keine Registrierkassen, keine Bestellungen, keine Bezahlungen, keine Lieferungen, keine Banken – leere Geschäfte und bald nur noch plündernde Banden, die um die letzten Lebensmittel kämpfen. Aber die werden bald verstrahlt und verdorben sein. Die Menschheit wird aussterben, aber vielleicht bleiben einige Wenige übrig. Ein paar nomadische Yakhirten, die irgendwo auf 5000 m Höhe als Selbstversorger leben, ein paar Wüstennomaden, ein paar Urwaldbewohner sofern sie innerhalb der folgenden 30000 Jahre nicht auf die Idee kommen, die verseuchten Ruinen zu besiedeln. Interessant wäre, welche Geschichten sie dann von Generation zu Generation weitererzählen, welche Mythen sie entwickeln, (soweit schriftlose Kulturen das können). Gut daran: Die Tier und Pflanzenwelt würde sich wieder entwickeln und bereits nach wenigen Hunderttausend Jahren wieder auf dem Stand vor dem Auftauchen des Homo Sapiens ankommen.

      1. es gibt so viele dystrophische Sci-Fi Geschichten und Filme in denen das thematisiert wurde …. Filme wie “the Road”

        wir dürfen davon ausgehen, dass der Mensch als Spezies per se wohl überleben wird, die Frage ist nur noch – “und wie weiter”?
        Sind sie dann im All oder bleiben sie auf der Erde? Es ist so schwierig zu erkennen, was wirklich geschehen wird, denn auch die Natur ändert sich seit Jahren. Rezepte unserer Urgroßeltern müssen heute nicht mehr funkionieren, aufgrund der Entwicklung, dafür gibt es mehr Wissen.

        Ich könnte mir gut vorstellen, es wird eine Art neue Ära kommen, wie damals bei der Pestzeit. Viel altes Wissen ging damals verloren und wir quälen uns jetzt, dies wieder auszugraben. ABER der Mensch als Spezies hat immerhin übelebt.

        nunja.

  5. Das ist schon wichtig, einmal innezuhalten und sich bewusst zu machen, was technisch bereits Alltag ist und wohin es führen könnte. Wie mit allen technischen Innovationen, Entdeckungen und Erfindungen, wird der Mensch verschiedene Dinge daraus machen. Ich freu mich auf den nächsten Artikel dazu!
    Viele Grüße, Tala

Ich freue mich auf deinen Kommentar!