‚Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft‘,
Das Zitat wird Aristoteles zugeschrieben
Stell dir vor, du bist in einem Verein, – na sagen wir mal Tischtennis und jemand will Mitglied werden. Aber von Tischtennis, sagt er, hält er nichts, -er ist eher für Rugby. Aber dass Ihr immerzu Tischtennis spielt, sagt er, damit kann er leben, auch wenn er es nicht besonders mag.
Sollte man solche Leute als Mitglied aufnehmen? -sicher nicht, als nächstes kämen dann vielleicht die Turnierreiter und die Mountainbiker und dann würde die Tischtennishalle bald ein Tollhaus.
Und wie ist das mit Toleranz in Gesellschaften?
Die westlichen Gesellschaften gründen sich auf Bürger-und Menschenrechten, Freiheit, Rechtstaatlichkeit, Gleichheit, Gewaltenteilung, Individualismus UND Toleranz. Also:
Toleranz alleine genügt nicht.
Ein Mainstream, der alles aufnimmt, endet im Abwasser der Beliebigkeiten.
D.H. Ludwig

Unsere westlichen Werte sind ein Leuchtfeuer für die Welt,
-immer noch
Die hohe Zahl derer, die zu uns flüchten, beweist es.
Die wollen eben nicht nach Saudi-Arabien, Russland, China oder in den Jemen.

Bürger-und Menschenrechte, vor Allem die (Gewerbe) -Freiheit, haben uns weit gebracht.
Wir leben gut davon, dass wir Maschinen, Anlagen, und Medikamente in alle Welt exportieren.
Aber ist das noch unser Selbstverständnis?
Wissen wir noch, was wir sind?
oder träumen wir?
- vom Bauernhof des 19. Jahrhunderts?
- dass die Welt an unserem Wesen genesen möge?
- davon, uns in die Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen? (Ukraine)
- den Kolonialismus aufarbeiten zu müssen
- vom generischen Maskulinum.
Wenn Nebensachen, überbewertet werden, ist das ein Zeichen von Dekadenz.
Wenn Nebensachen, wie zum Beispiel das generische Maskulinum hochgepusht werden, dann ist das ein Zeichen von Dekadenz.
Als Beispiel kann der Niedergang des Römischen Reichs gelten.
Die Eliten der Römer interessierten sich zum Schluss eher für Orgien und Hühnerzucht als für die Verwaltung des Reiches, auch dann noch, als die Barbaren längst die Grenzen überrannt hatten.
Romulus der Große, Komödie von Friedrich Dürrenmatt
Im Jahr 476 wurde jener Kaiser Romulus dann von einem germanischen Nobody namens Odoaker abgesetzt, für den die Schuhe, in die er steigen wollte aber auch ein paar Nummern zu groß waren.
Ich glaube nicht, dass Aristoteles was gegen Toleranz hatte. Ich glaube, dass er sagen wollte, dass Gemeinschaft/Gesellschaft auf gemeinsamen Werten beruht.

Herzlichst, D.H. Ludwig, der Sinnfinder von Schreibrausch.
Ich schreibe für Sinnsucher, Schriftsteller, Blogger und Texter, gebe Kurse in Kreativem Schreiben und Webpublishing. Die Themen reichen von der Charakterisierung über Dialoge, Plotten und Überarbeiten bis zu Hilfestellung bei Veröffentlichung, Web-Publishing und SEO. Weiter beschäftigt mich, was das Schreiben mit uns macht, wie es zur Entwicklung beiträgt, wie es unser Leben mit Sinn erfüllen kann. Humor kommt dabei nicht zu kurz. Über Deine Fragen, Nachrichten und Kommentare freue ich mich.
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Erfahrungen mit Liebscher und Bracht Das schreibt die Presse
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Stimme dir in allen Punkten zu. Wir haben wirklich größere Probleme als das generische Maskulinum.
Toleranz allein genügt nicht, da stimme ich dir zu. Die Gefahr, im „Abwasser der Beliebigkeiten“ (Bravo!) zu landen, sehe ich auch, wenn wir die Grenzen der Toleranz nicht ausloten. Über diese Grenzen nachzudenken lohnt sich ganz bestimmt!
Aber zu deinen „Nebensächlichkeiten“ muss ich dir sagen, dass es immer einfach ist, etwas als nebensächlich abzutun, von dem man selbst nicht betroffen ist. Natürlich haben wir wichtigere Probleme als das generische Maskulinum. Aber wenn man sich für Gleichheit stark macht, sollte man gerade als Mann zu diesen Themen nicht leichtfertig die Schultern zucken! Und was bitte ist an der Aufarbeitung des Kolonialismus nebensächlich? Wenn du in einem Land aufgewachsen wärst, das immer noch an den Folgen der Ausbeutung krankt, würdest du das sicher anders sehen. Ebenso, wenn du in einem Land leben würdest, das von einem übermächtigen Nachbarstaat angegriffen wird und in die Diktatur überführt werden soll. Vermutlich würdest du Unterstützung herbeisehnen und hoffen, dass die anderen Staaten das nicht als Nebensächlichkeit abtun, oder??
‚Wenn du in einem Land leben würdest, das von einem übermächtigen Nachbarstaat angegriffen wird‘ , schreibst du.
Aber was ist schon ein ‚Land‘, oder ein Staat. das ist doch völlig abstrakt. Und erobert zu werden, muss kein Nachteil sein.
Für die Germanen war es gut, von den Römern erobert zu werden. Sie erlebten zum ersten mal einen Zustand ohne Krieg und Stammeskämpfe, Wohlstand durch die Römischen Handelsrouten, bessere Bildung und das relativ gute Römische Recht.
Die Kämpfe hätten sie sich sparen können.
Und Deutschland wurde von den Alliierten erobert und erlebte einen regelrechten Boom.
Und die Ukrainer?
– hätten sich besser von den Russen überrollen lassen. Dann wären alle noch am Leben, es gäbe auf beiden Seiten keine verkrüppelten, keine Traumatisierten und Geflüchteten, keine zerstörten Städte. Ob sie nun einen eigenen Staat haben oder zu Russland gehören hätte für die Lebenspraxis der Menschen kaum Bedeutung.
Und Putin?
– Na ja da denke ich an Brecht:
‚Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das kleine,-es liegen fünf Kaiser begraben in Prag.‘
Putin wird bald nur noch eine Fußnote der Geschichte sein.
Jetzt, durch den Krieg ist er eine Gefahr für die ganze Welt.
Liebe Mitlesende und Mitdiskutanten,
ich schließe mich zum einen denjenigen an, die die Gender-Debatte als eine der hauptsächlich zu führenden ablehnen; das halte ich für einen Nebenschauplatz, der sogar seinem eigenen Thema – die Gleichwertigkeit der Menschen – kaum mehr gerecht wird.
Da ich dieses Thema in jeder Hinsicht aber für das hauptsächliche halte, könnte man sehr viel diskutieren, und sehr viel gehörte ganz anders oder überhaupt einmal aufgearbeitet.
Ich empfinde es als schwierig, unsere Werte-Diskussionen, die wir doch größtenteils als Menschen ohne politische Agenda führen, mit der Weltpolitik zu verknüpfen. Da es – frei nach Egon Bahr – in der internationalen Politik nie um Menschenrechte, sondern um Staatsinteressen geht („… merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“), tut es das auch im Russland-Ukraine-Konflikt, der ja nicht mit dem Einmarsch Russlands begonnen hat. So kann ich auch nicht Putin als „die“ Gefahr für die Welt ansehen, obwohl seine Entscheidungen ganz klar mit eine Rolle spielen.
Und es fällt mir schwer, unter diesen Gesichtspunkten territoriale Eroberungen oder auch nur die Versuche dazu als etwas Gutes anzusehen.
Danke für deine tiefgründigen Gedanken: Geostrategische und wirtschaftliche Interessen von Großmächten. Darum geht es und dafür möchte ich keinen Cent meines Steuergeldes ausgegeben sehen, keinen Cent mehr an der Tankstelle lassen und erst recht nicht, dass Menschen sich dafür abschlachten lassen.