Lesung: Spannung, Lifeatmosphäre und Austausch mit Gleichgesinnten

Lesung das bedeutet für Schriftsteller – Innen, die ja bekanntlich im Elfenbeinturm leben und LeserInnen wertvolle Gelegenheiten, sich persönlich zu begegnen. Schlecht vorbereitet oder vor den falschen Leuten kann sie aber auch den Charakter eines Dschungelcamps annehmen. Hauptspeise: Dichterfilet am Spieß. Hier ein paar Tipps, die dich vor dem Schlimmsten bewahren:

Teste Deine Lesezeit und stimme sie mit dem Veranstalter ab.

Für eine Normseite mit 1,5-fachem Zeilenabstand benötige ich zum Beispiel etwa 2,5 Minuten. Besonders wenn du aufgeregt bist wirst du zu schnell lesen. wenn du hektisch wirst, hast du verloren. -Halte dich im Zaum. Und denke an den Veranstalter. Vielleicht will er dich ankündigen. auch das braucht Zeit. Vor allem, wenn du in einer Gastwirtschaft liest: Plane eine Pause ein, damit der Wirt was verdient und damit deine Zuhörer sich unterhalten können. Glaube ja nicht, dass die nur wegen Dir da sind. Die wollen Bekannte treffen, ihre neue Garderobe ausführen oder einfach nur da sein, wo etwas los ist.

Lerne für Deine Lesung den Umgang mit Mikrophonen und Stativen.

  • Mach dich mit den Verstellmöglichkeiten des Mikrofonstativs vertraut. Richte das Mikrophon so aus, dass du in normaler, aufrechter Sitzhaltung etwa 8 cm Abstand hast. Fixiere alle entsprechenden Stellschrauben am Stativ mit Nachdruck. Ein Mikrophon, dass milimeterweise nach unten sinkt, während Du ihm in immer gebückterer Haltung Richtung Tischplatte folgst ist für Deine Gäste lustiger, als alles, was Du dir an Texten je ausdenken könntest.
  • Sprich gerade von vorne in das Mikrophon.
  • Frage deine Zuhörer, ob du gut zu verstehen bist. Bitte jemanden, die Lautstärke so zu regulieren, dass du ohne Anstrengung sprichst.

Beachte die Aufmerksamkeitsspanne.

Lies nicht mehr als 4 Seiten je Block. Die meisten Menschen sind schon mit zwei überfordert. Plane Pausen ein und kündige sie an. Bist du in einem Lokal, kann der Kellner in Aktion treten.

Bring was mit!

Wenn deine Lesung von einer Reise handelt, dann zeige Souvenirs vor, für Krimis eine schöne Mordwaffe, für die Familiensage die Mappe deines Urgroßvaters. oder seine Tabaksdose.

Finde die richtige Position des Manuskripts.

  1. Halte keine riesigen Ordner oder Notebooks zwischen dich und dein Publikum. Hefte den Text lieber aus und nimm ihn in die Hand oder benutze handliche E-Reader. Dann musst du aber auch den Umgang mit dem Reader aus dem FF beherrschen.
  2. Falls du Teile aus deinem Buch liest, Kennzeichne sie mit Klebenotizen, denn niemand möchte dich beim Blättern, beim hektischen scrollen oder suchen erleben.

Hol Dir nach der Lesung Feedback

Du wirst dich wundern, denn beim Hörer kommen oft Dinge an, die Du so gar nicht sagen wolltest. Das muss nicht schlimm sein. Jeder schaut halt durch seine eigene Brille. Aber Du darfst auch mal überlegen, ob du dich klar ausgedrückt hast . Sei auch nicht zu erschüttert, wenn Du feststellst, dass jemand im Grunde gar nicht zugehört hat. Dazu ist nämlich niemand verpflichtet.

Lesung, Glaubenssätze und Selbstentwicklung

“Ich bin es nicht Wert, Erfolg zu haben”, “Ich kann sowieso nicht schreiben”, “Die Leute hier werden mich nicht mögen”. Wenn Du von solchen Glaubenssätzen beherrscht wirst, dann gibst Du von vornherein gar keine Lesung oder Du präsentierst Dich so, dass alles entsprechend deiner Glaubenssätze abläuft-also schief geht. Denn an dem alten Stuss hängen wir ja mehr, als an unserem Leben. Es ist das, was wir verteidigen, auch wenn wir in der finstersten Jauchegrube sitzen oder seit Jahrzehnten die Couch des Psychoanalytikers durchschwitzen.

…das bieten meine Lesungen. https://schreibrausch.com/2019/02/21/lesungen-in-koln-und-huckeswagen/ (öffnet in neuem Tab)

Herzlichst, D.H. Ludwig, der Sinnfinder von Schreibrausch.

Ich schreibe für Sinnsucher, Schriftsteller, Blogger und Texter, gebe Kurse in Kreativem Schreiben und Webpublishing. Die Themen reichen von der Charakterisierung über Dialoge, Plotten und Überarbeiten bis zu Hilfestellung bei Veröffentlichung, Web-Publishing und SEO. Weiter beschäftigt mich, was das Schreiben mit uns macht, wie es zur Entwicklung beiträgt, wie es unser Leben mit Sinn erfüllen kann. Humor kommt dabei nicht zu kurz. Über Deine Fragen, Nachrichten und Kommentare freue ich mich.

Mein Buch ‘Mehr als Twittern’ erscheint bald.

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