Mit Faulheit zum Ziel. Einfache Anleitung.

Faulheit kann phasenweise etwas Gutes sein. Sie möchten gerne schreiben oder einer anderen kreativen Tätigkeit nachgehen? Ein Thema dass sie bewegt oder eine Aufgabe haben Sie schon, und vielleicht ein paar Notizen. Aber Sie sitzen nur rum und haben den Eindruck, dass sich in Ihrem Kopf rein gar nichts abspielt? Das kann ein Irrtum sein. Manchmal gilt es, diesen Zustand einfach zu akzeptieren.  

Was sagt Friedrich Nietzsche zur Faulheit?

„Und auch ihr, denen das Leben wilde Arbeit und Unruhe ist: seid ihr nicht sehr müde des Lebens? Seid ihr nicht sehr reif für die Predigt des Todes? Ihr alle, denen die wilde Arbeit lieb ist und das Schnelle, Neue, Fremde – ihr ertragt euch schlecht, euer Fleiß ist Fluch und Wille, sich selber zu vergessen. Wenn ihr mehr an das Leben glaubtet, würdet ihr weniger euch dem Augenblicke hinwerfen. Aber ihr habt zum Warten nicht Inhalt genug in euch – und selbst zur Faulheit nicht!“

Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra, 1883-1885, S. 52-53

Manchmal müssen wir einfach warten, denn Faulheit kann für den kreativen Prozess förderlich sein.

Denn ihr Unterbewusstsein arbeitet. Lassen Sie sich auf dieses „Gar nichts“ ein, versuchen Sie nicht, es mit etwas scheinbar vernünftigem, zielführenden zu verjagen. Seien Sie aufmerksam auf die „Soheit“ eines jeden Augenblicks, heißen Sie sie willkommen. Sie erleben gerade die Inkubationszeit einer kreativen Infektion. Machen sie nichts oder tun Sie irgend etwas gleichgültiges.

Faulenzen – am Besten alleine.

Vielleicht möchten Sie an Ihren Balkonpflanzen zupfen, die Treppe putzen oder durch Ihr Stadtviertel bummeln. Trödeln Sie und bestehen Sie darauf, alleine zu sein. Niemand ist auf dieser Welt, um die Erwartungen der Anderen zu erfüllen. Damit machen Sie niemanden glücklich, am Wenigsten sich selbst. Sagen Sie Ihren Menschen, dass Sie nicht verfügbar sind, dass Sie arbeiten , denn genau das ist es, was gerade geschieht. Ihr Unterbewusstsein filtert im Zustand des Müßiggangs eine Vielzahl von Eindrücken und Bedeutungsmustern und fügt sie zu einem übergeordneten Ganzen. Wenn Sie es einmal erfahren haben, werden sie ein tiefes Glück, eine tiefe Begegnung mit sich selbst und eine beglückende Verwirklichung empfinden. Kein Kunstwerk entsteht ohne diesen Umweg.

Herzlichst, D.H. Ludwig, der Sinnfinder von Schreibrausch.

Ich schreibe für Sinnsucher, Schriftsteller, Blogger und Texter, gebe Kurse in Kreativem Schreiben und Webpublishing. Die Themen reichen von der Charakterisierung über Dialoge, Plotten und Überarbeiten bis zu Hilfestellung bei Veröffentlichung, Web-Publishing und SEO. Weiter beschäftigt mich, was das Schreiben mit uns macht, wie es zur Entwicklung beiträgt, wie es unser Leben mit Sinn erfüllen kann. Humor kommt dabei nicht zu kurz. Über Deine Fragen, Nachrichten und Kommentare freue ich mich.

Mein Buch ‘Mehr als Twittern’ erscheint bald.

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Alle Stationen, von der Klärung der Motivation bis zur erfolgreichen Verbreitung sind Chancen. „Mehr als Twittern“/Schreiben als Weg nimmt das Kreative Schreiben unter dem Aspekt der Verbreitungsmöglichkeiten in den Sozialen Medien neu in den Blick. Als Schreibcoach, Autor, erfolgreicher Blogger und Zen-Schüler nehme ich den Leser an die Hand auf seinem Weg zu der genialen Instanz, die in jedem von uns lebt.

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