Richtiger Ausdruck gelingt durch einfache Regeln mit riesigem Effekt.

Wenn du über Dinge schreibst, von denen du keine Ahnung hast, dann geht das schnell schief, egal wie kreativ Du auch sein magst und ob du Dich richtig ausdrückst.
Ein Beispiel: Dein Protagonist sattelt in einer Sturmnacht sein Pferd und reitet hinaus.
Weißt du überhaupt, wie man ein Pferd sattelt?
– Wie ein Pferd sich in dieser besonderen Situation verhält und was der Reiter tut, um das Pferd ruhig zu halten? Finde es heraus, bevor Du den richtigen Ausdruck dafür suchst. Schriftsteller und Blogger nennen das “Recherche.” Beschreibe es detailliert. Dann wirst du die Illusion erzeugen, die deinen Leser fesselt. Und nebenbei wird es Dein Leben bereichern.

Formuliere für Dich, was der Leser verstanden haben soll, wenn er Deinen Satz liest. Dann findest Du leicht den richtigen Ausdruck.
Wenn Du bei der Formulierung Schwierigkeiten hast, ist Dir meist Dein Gedanke nicht klar. Wie soll der Leser Dich dann verstehen? Was soll der Leser verstanden haben, wenn er Deinen Satz liest? Lies ihn Dir immer wieder laut vor und stelle Dir die Frage: Ist es das, was ich sagen wollte?
Ist das, was Du sagen willst ein notwendiger Bestandteil Deines Textes?
Was ist die Aussage Deiner Geschichte oder Deines Beitrags? Lässt sie sich in einem Satz zusammenfassen? Wenn das nicht möglich ist, handelt sie vielleicht von Allem und Nichts. Und der Satz, den Du gerade schreibst-hat er eine Funktion in der Geschichte? Bringt er die Handlung voran? Beleuchtet er vielleicht einen der Charaktere?
Wenn nicht, musst du es streichen, egal wie richtig es auch ausgedrückt war. Dann stimmt die Prämisse nicht.
Richtiger Ausdruck vermeidet unnütze Worte.

Füllwörter beim Kreativen Schreiben, ja,-aber mit Augenmaß.
Nicht jedes Füllwort ist unnütz. Es kommt auf den Zusammenhang im Text an. Schau dir die Beispiele an und entscheide:

Bei “Dein Leser will nämlich unterhalten werden” denk über das “nämlich” nach. Redet da jemand ironisch? -Dann könnte es passen.
“Ich nahm also an der Feier Teil” kann passen, wenn der Protagonist vorher deshalb lange mit sich gerungen hat.
Es kommt immer darauf an, ob die von Dir intendierte Aussage gestützt wird.
Die richtige Stilschicht?
Darüber werden Doktorarbeiten geschrieben aber hier siehst du an einfachen Beispielen, was gemeint ist.

Bei Beerdigungen werden keine “hübschen Ansprachen” gehalten und die “Echtheit der emotionalen Ausbrüche” lässt den Leser nicht an Liebe denken. Und wohin hätte der Papst die Krone denn setzen sollen, wenn nicht auf den Kopf? Das ist unfreiwillige Komik aber wenn Du das so beibehältst, vielleicht der Weg zum Bestseller.
Aber vielleicht schreibst du ja eine lustige Geschichte, die ihren Reiz durch solche Brüche gewinnt?
Richtiger Ausdruck: Hier die Zusammenfassung

Das alles soll nur deinen Blick schärfen, damit du entscheiden kannst, wie es Dir gefällt. Und versuche jetzt nicht beim Schreiben alle diese Regeln im Kopf zu halten. Dann wirst du schnell eine Blockade erleben. Du kannst aber deine Texte damit überarbeiten.
Und jetzt viel Spaß beim Schreiben.

Herzlichst, D.H. Ludwig, der Sinnfinder von Schreibrausch.
Ich schreibe für Sinnsucher, Schriftsteller, Blogger und Texter, gebe Kurse in Kreativem Schreiben und Webpublishing. Die Themen reichen von der Charakterisierung über Dialoge, Plotten und Überarbeiten bis zu Hilfestellung bei Veröffentlichung, Web-Publishing und SEO. Weiter beschäftigt mich, was das Schreiben mit uns macht, wie es zur Entwicklung beiträgt, wie es unser Leben mit Sinn erfüllen kann. Humor kommt dabei nicht zu kurz. Über Deine Fragen, Nachrichten und Kommentare freue ich mich.
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2 Kommentare zu „Richtiger Ausdruck, ganz einfach.“